Mitten im sonst eher fröhlichen Karneval machten wir weitere Streifzüge durch Lüttich (Liège / Luik). Statt ausgelassenen Jecken, die auch der dem Rheinland benachbarten Wallonie nicht unbekannt sind, begegneten wir der düsteren Seite der Metropole. Den Hügel von Chartreuse flankierend, mit seinem verlassenen, baufälligen, lebensgefährlichen, aber völlig offen gelassenem Fort, liegen der Stadtteil Robermont und sein Friedhof. Dort wuchert das Moos auf in der Erde versinkenden Gräbern; oft schauen nur die Schwarzweißfotografien der Verstorbenen aus dem Gewächs hervor, und das mittlerweile seit Jahrhunderten, oft mit verblasstem Blick. Ob auch hier in der Tiefe verlassene Bergwerkstollen liegen, wie drüben in Cointe? Wäre interessant. Weiter den Hügel hinunter jedenfalls, unten im alten Zentrum, findet man die wahnwitzigen Figuren von Saint-Denis, die eigentlich keinem anderen Ziel dienen können, als Besuchern Angst und Ehrfurcht beizubringen. Wie wunderbar, wenn der monotone Schrecken moderner Neubaugebiete meilenweit entfernt scheint. Und Karneval? Pah…
